Biografie
Ich bin italienische Muttersprachlerin, habe moderne Sprachen studiert und gebe seit fast zwanzig Jahren Italienischkurse im privaten und beruflichen Kontext, unter anderem an einer amerikanischen Universität.
Bis zum Abitur am deutschsprachigen Wissenschaftlichen Lyzeum habe ich in meiner Heimatstadt Bozen (Südtirol) gelebt.
1982 habe ich an der Università Cattolica in Mailand mein Studium der modernen Sprachen und Literaturen (Deutsch, Englisch, Französisch) mit einer Dissertation über Sprachendidaktik abgeschlossen.
Bis 1987 war ich, zuerst in Mailand und dann in meiner Heimatstadt Bozen, als Lehrerin in Lyzeen und teilweise als Übersetzerin tätig.
Von 1987 bis 1989 war ich in den Vereinigten Staaten, wo ich an der University of Pittsburgh als „Teaching Assistant“ gearbeitet habe, zugleich habe ich den „Master of Arts“ erlangt.
Von 1989 bis 1993 habe ich in Brescia gewohnt, dort war ich freiberufliche Übersetzerin.
Seit 1993 lebe ich mit meinem Mann und drei Kindern (im Alter von Teenager bis junge Erwachsene) in Luxemburg, wo ich als unabhängige Italienischlehrerin tätig bin.
Fragen zum Werdegang
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Wie sind Sie eigentlich Italienischlehrerin geworden?
Studiert habe ich Sprachen – Deutsch, Englisch und Französisch, und 1982 mit einer Arbeit zum Sprachenlernen promoviert. Nach dem Abschluss an der Universität Mailand habe ich in Mailand und in meiner Heimatstadt Bozen Deutsch unterrichtet. Dabei habe ich festgestellt, dass mir der Lehrerberuf Spaß macht, trotz der Schwierigkeiten, die ich mit pubertierenden Jugendlichen hatte. Aber der Samen für meine spätere Tätigkeit wurde in den USA gelegt. Dort habe ich von 1987 bis 1989 vier Semester lang an der University of Pittsburgh Italienisch unterrichtet, und plötzlich habe ich gemerkt: Ich war in meinem Element. Seitdem habe ich sowohl an Sprachenschulen als auch selbstständig Italienisch gelehrt. Heute profitieren meine Schüler von meiner über zwanzigjährigen Unterrichtserfahrung.
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Und nach all diesen Jahren macht Ihnen das Unterrichten immer noch Spaß?
Ja, sogar sehr großen! Ich freue mich in jeder Stunde, wenn ich merke, dass meine Schülerinnen und Schüler mit Lernwillen und Neugier bei der Sache sind. Und am Ende jedes Kurses bin ich begeistert von den Fortschritten: wenn diejenigen, die am Anfang nur „pizza“ und „spaghetti“ kannten, sich auf Italienisch verständigen können.
Außerdem biete ich neben dem Unterrichten auch andere Dienstleistungen rund um die Sprache an: Ich übersetze aus dem Deutschen, Englischen und Französischen ins Italienische, ich dolmetsche bei Seminaren, Konferenzen und Präsentationen, ich schreibe und korrigiere Texte, ich verfasse die Handbücher, Tests und Übungen für meine Kurse. Das alles sorgt für jede Menge Abwechslung.
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Wie schaffen Sie es denn, dass Ihnen die Unterrichtsideen nicht ausgehen?
Ich habe im Laufe der Zeit immer wieder Fortbildungen zum Fremdsprachenunterricht besucht. Außerdem bin ich ein kreativer Mensch und habe Spaß daran, selbst Lehrmaterial zusammenzustellen. Ich habe sogar ein Buch geschrieben! Es heißt: „Tutto cominciò con una telefonata“ und kombiniert eine Liebesgeschichte mit Italienischübungen. Auch Musik inspiriert mich, und zum Thema „Lieder im Unterricht“ habe ich schon ein Seminar an der Universität Trier gehalten.
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Sie sind Italienerin und leben in Luxemburg – welche Bedeutung hat das für Sie?
Luxemburg ist eine multikulturelle Gesellschaft, und ich fühle mich sehr wohl hier. Ich finde es spannend, Menschen unterschiedlicher Herkunft zu unterrichten. Portugiesen oder Franzosen lernen Italienisch beispielsweise ganz anders als Deutsche oder Engländer. Außerdem freut mich, dass ich mit meinen Kursen dazu beitragen kann, meine wunderschöne Muttersprache und die italienische Kultur ein bisschen bekannter zu machen.
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Jugendliche lehren und Erwachsene lehren: Was ist der Unterschied? Und welcher Unterricht ist für den Lehrer befriedigender? Warum unterrichten Sie denn ausgerechnet Erwachsene?
Mit Jugendlichen hatte ich Disziplinprobleme…
Bei Erwachsenen hingegen kann ich eine zwischenmenschliche Ebene von Gleich zu Gleich herstellen – das ist einfach ein schönes Gefühl. Meine Erwachsenen Schüler möchten lernen und freuen sich deshalb darüber, dass ich gerne sehr präzise bin. Und ich genieße es, mein Wissen weiterzugeben. Außerdem habe ich bei Erwachsenen im Unterricht eben keine Disziplinprobleme!
Persönliche Fragen
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Was gefällt Ihnen an Luxemburg, und was nicht?
Ich lebe sehr gern hier, aber mir fehlen natürlich manchmal meine Geschwister, Verwandten und lieben Freundinnen in meiner Heimat. Und die Berge vermisse ich auch. Aber ich hole mir die Dolomiten mit lauter Bildkalendern (alle von diesem Jahr!) in die Wohnung.
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Welchen Beruf hätten Sie, wenn Sie nicht Italienischlehrerin wären?
Schriftstellerin oder Journalistin, um den Menschen Ratschläge für die alltäglichen zwischenmenschlichen Probleme zu geben. Vielleicht wäre ich aber auch Filmschauspielerin.
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Welche vier Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein Foto von mir mit meiner Familie, meinen Computer mit Drucker, Papier und Stiften, meine Tagebücher und meine rote Tasche. Die Tasche ist so etwas wie mein Markenzeichen.
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Welche Kunstwerke liegen Ihnen besonders am Herzen?
Ich liebe den Impressionismus, beispielsweise Monets Seerosenbilder oder das Bildnis von Madame Monet mit dem Sohn. Bei ihrem Anblick werde ich immer ganz ruhig. Außerdem gibt es noch ein antikes Fresko aus Pompeji, das mir gut gefällt, weil es eine nachdenkliche Frau mit Schreibtafeln in der Hand zeigt. Damit konnte ich mich immer schon identifizieren.
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Und welche Filme spielen für Sie eine wichtige Rolle?
Zum einen der alte Musicalfilm „My Fair Lady“ mit Audrey Hepburn – wegen der Musik, aber auch wegen der Geschichte, in der sich ein einfaches Blumenmädchen mithilfe von Sprachunterricht in eine Lady verwandelt. Und zum anderen der Film „The King’s Speech“, denn er zeigt deutlich und glaubwürdig, was man mit Mut und starkem Willen erreichen kann. Beide Filme handeln von Sprache. Das kann kein Zufall sein!
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Was gefällt Ihnen an Ihren Schülern?
Zu Beginn meiner Laufbahn habe ich an Oberschulen unterrichtet. Seitdem weiß ich zu schätzen, mit welchem Fleiß und welchem Eifer meine Schülerinnen und Schüler dabei sind. Das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit! Außerdem mag ich es, wenn sie meine Ironie verstehen und darauf eingehen, was zum Glück meistens der Fall ist.
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Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Manchmal träume ich davon, dass Menschen in aller Welt mein Buch „Tutto cominciò con una telefonata“ lesen und Spaß daran haben. Außerdem wünsche ich mir weiterhin fleißige, neugierige und nette Schüler – und ich wünsche mir, dass möglichst viele Leute auf meiner Website vorbeikommen, verweilen und Kontakt zu mir aufnehmen. Das würde mich besonders freuen.
Diese Fragen an mich haben Schülerinnen und Schüler, Freunde und Familie beigesteuert. Ich bedanke mich dafür ganz herzlich bei Marc T., Achille, Colette, Daniela, Lucia, Martine, Neil, Renato, Robert M., Sylvie, Teresa, Valentina, Viviane, Gian Carlo, Alessandro, Stefano und Elena.